Ars Electronica Center

Linz, Österreich
Offener 1-stufiger Wettbewerb 2006 | 2. Platz

 

| WHITE CUBE - BLACK BOX |

Als signifikanter Brückenkopf bildet das neue Ars Electronica Center eine unverwechselbare Landmark. Selbstbewusst und ausdrucksstark steht es im Dreiklang mit dem Brucknerhaus und dem Lentos. Die Kulturhauptstadt 2009 erhält ein neues Glanzlicht – White Cube. Das Gebäude setzt sich unterhalb des Terrains fort.
Die Ausstellungshalle, das Virtual Reality Theater und die Schulungsräume liegen unterhalb des neu geschaffenen Platzes – Black Box.

| SKULPTURE - SKIN |
Altbestand und Zubau bilden eine kubische Großform. Das Gebäude scheint als großer Block über dem Terrain zu schweben. Die stark monolithische Form ist aber durch Einschnitte und Fugen durchbrochen. An der Südfassade trennt ein signifikanter Einschnitt den Altbestand vom Neubau. Dieser gliedert die Fassade und lässt die Struktur des Inneren nach Außen hin wirken.

| WHITE CUBE |
Die vereinende Hülle verbindet Bestand und Zubau zu einem homogenen Ganzen. Realität und Virtualität überlagern sich. Vor die eigentliche Gebäudehülle wird eine zusätzliche zweite Medienhaut gesetzt. Die Veränderbarkeit des Erscheinungsbildes spiegelt die Rasanz elektronischer Kunst wider. Die Dynamik des künstlerischen Inhaltes wird nach Außen getragen. Die Medienfassade bietet vielfältige Möglichkeiten der Bespielbarkeit. Der technischen Umsetzung sind kaum mehr Grenzen gesetzt. Je nach Maßgabe der Wünsche und Mittel reicht die Bandbreite von einer bedruckten textilen Haut bis hin zur LED Fassade – White Cube.

LED HÜLLE
Die transparente Medienfassade bietet ein Höchstmaß an Flexibilität. Das Erscheinungsbild verändert sich ständig – auch tagsüber.
PROJEKTION
Halbtransparente Projektionsflächen gewähren freie Sicht von innen nach außen und ermöglichen eine vielfältige abendliche Bespielbarkeit.
TEXTILE HÜLLE
Bedruckte grobmaschige Textilien liefern statische Bilder, die Veränderbarkeit erfolgt im Rhythmus der Austellungen.

| BLACK BOX |
Das Gebäude erstreckt sich in den Untergrund. Der neue Ausstellungsraum, das Virtual Reality Theater und die Education Rooms sind unter Terrain situiert. Das Erdgeschoss trennt als horizontale Zäsur den schwebenden Monolithen von den unterirdischen Räumlichkeiten. Die aufgelöste Fassade der Eingangsebene gewährt Ausblicke in die Umgebung sowie Einblicke nach innen. Der Platz durchfließt das Gebäude, der Innenraum und der Außenraum verschmelzen miteinander. Über eine räumlich verschwenkte Treppenanlage gelangen die Besucher in die unterirdisch liegenden Publikumsbereiche. Abnehmendes Tageslicht erzeugt eine Stimmung die gleichsam wie in einem Höhlenzugang, das Abtauchen in die Tiefe dramatisch inszeniert. Der Besucher wird immer tiefer in den Raum geleitet. Dunkelheit folgt auf Licht. Dem realen Ausblick folgt die virtuelle Realität – Black Box.

| PLATZ - URBAN SPACE |
Die Kirchengasse wird zum Platz. Durch Situierung von Gebäudeteilen unter Terrain entsteht vor dem historischen Ensemble ein neuer Platz, der optimal in seine Umgebung eingebunden ist. Eingefasst von ansteigenden Rampen- und Treppenanlagen gibt er sich nach Westen hin introvertiert, über der Parklandschaft gelegen präsentiert er sich im Osten extrovertiert. Rampen und Treppen sind derart situiert, dass der Baumbestand zur Gänze erhalten bleibt. Die Grün- und Verkehrsflächen entlang der Donau werden neu gestaltet. Die Attraktivität des Uhrfahraner Ufers wird deutlich gesteigert.Der Zubau des AEC ist zum Platz hin verschwenkt. Auf die vollständige Ausnutzbarkeit des Bauplatzes wird verzichtet. Dieser Eingriff verleiht dem historischen Ensemble größeres Gewicht und verdeutlicht die Zusammengehörigkeit von Platz und Gebäude. Die Medienfassade ist dem Publikum zugewandt, der Platz erhält eine eindeutige Richtung. Eingebettet zwischen dem AEC und dem historischen Ensemble besticht er durch seine vielfältige Bespielbarkeit. Als Veranstaltungsort, als Gastgarten, als Marktplatz oder Kirchenplatz beweist er Fest- und Alltagstauglichkeit.